Für die Bewertung von Aktien gibt es einige relevante Kennzahlen, die Sie kennen sollten. Die wichtigsten Aktienkennzahlen möchten wir Ihnen hier vorstellen.
Aktienkennzahlen liefern eine wichtige Basis, um Aktien zu analysieren und zu vergleichen.
Wichtig ist es, diverse Kennzahlen in Betracht zu ziehen.
Eine Kennzahl die oft betrachtet wird ist das sogenannte KGV, anhand dieser Kennzahl kann man sich schnell einen ersten Eindruck bezüglich Über- oder Unterbewertung einer Aktie verschaffen.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (Kurzform: KGV) ist in der Aktienanalyse und der Fundamentalanalyse eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, bei welcher der Börsenkurs einer Aktie dem Gewinn je Aktie gegenübergestellt wird.
Formel
KGV = Kurs je Aktie ÷ Gewinn je Aktie
Viele orientieren sich an verschiedenen Kennziffern, um unter anderem nicht in überbewertete Aktien zu investieren. Das KGV kann für eine einzelne Aktie der aber auch für einen ganzen Wirtschaftssektor oder für den gesamten Wert berechnet werden. So bewegte sich der DAX beispielsweise in den vergangenen Jahren im Mittel bei einem KGV-Wert von 14. Zum Vergleich: Der US-Index S&P 500 erreichte im vergangenen Jahr einen Höchststand von durchschnittlich 30. Je niedriger das KGV, desto günstiger ist eine Aktie im Vergleich zu anderen Aktien. Meist weisen Aktien von Wachstumsunternehmen ein höheres KGV auf z.B. zwischen 20 und 50. Aktien von wenig wachstumsstarken Unternehmen hingegen haben einen niedrigeren KGV. Dieses kann dann beispielsweise zwischen 7 und 15 liegen.
Das Kurs-Buchwert-Verhältnis ist neben dem Kurs-Gewinn-Verhältnis eine der beliebtesten Kennzahlen zur Bewertung von Aktien. Um den Buchwert vergleichbar und bewertbar zu machen, müssen der Buchwert pro Aktie mit dem aktuellen Marktpreis der jeweiligen Aktie verknüpft werden.
Formel
KBV = Aktueller Aktienkurs ÷ Buchwert je Aktie
Die Marktkapitalisierung spiegelt den aktuellen Börsenwert einer börsennotierten Firma wieder. Sie ergibt sich aus der Multiplikation von aktuellem Aktienkurs und der gesamten Aktienanzahl. Dadurch unterliegt die Marktkapitalisierung ständigen Veränderungen.
Formel
Marktkapitalisierung = Aktienkurs x Anzahl ausgegebene Aktien
Der Gewinn ist eine der wichtigsten Kennzahlen bei der Aktienanalyse. Es gibt jedoch einige unterschiedliche Kennzahlen, hier sind die gängigsten Unterscheidungen, das EBITDA, EBIT und der Jahresüberschuss:
Formel
Umsatz - Produktionskosten
= EBITDA (Gewinne vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen)- Abschreibungen (Wertverlust von Sachanlagen und immateriellen Gütern)
= EBIT (Gewinne vor Zinsen und Steuern)- Zinsen
- Steuern
= Jahresüberschuss
Das EBITDA sagt nicht etwas direkt über den wirklichen Gewinn aus. Es hilft uns jedoch zu verstehen, ob Unternehmen aus dem reinen Produktverkauf heraus profitabel sind und lässt dabei andere Kostenpunkte außen vor. Das EBIT bereinigt EBITDA um die Abschreibungen (also Wertverluste), die keine Ausgabe darstellen, aber durch einen gesunkenen Wert vom Gewinn abzuziehen sind. Das EBIT wird auch oft als "operatives Ergebnis" bezeichnet.
Die Eigenkapitalrendite ist eine Kennzahl, welche die Rentabilität des Eigenkapitals angibt und angibt, wie effizient ein Unternehmen das zur Verfügung stehende Eigenkapital gemessen am Reingewinn einsetzt. Es ist eine relativ einfache und aussagekräftige Kennzahl, die es ermöglicht, die Profitabilität verschiedener Unternehmen miteinander zu vergleichen. Nachteil: Die starke Informationsaggregation beim Reingewinn verhindert eine detaillierte Analyse der Rentabilität.
Formel
Eigenkapitalrendite = Gewinn ÷ Eigenkapital
Neben steigenden Börsenkursen kann man auch von Dividenden profitieren, also ein Anteil am Gewinn eines Unternehmens. Dieser Anteil wird Dividende genannt. Die Dividendenrendite wird als Kennzahl zur Bewertung von Aktien genutzt und stellt das Verhältnis der Dividende zum Aktienkurs dar. Für die Berechnung der Dividendenrendite werden der Aktienkurs sowie die angekündigte Dividende herangezogen. Die Höhe der Dividende wird im Rahmen der Hauptversammlung einer Aktiengesellschaft festgelegt.
Formel
Dividendenrendite (in %) = Dividende ÷ Aktienkurs × 100
Der Verschuldungsgrad hat eine ähnliche Aussage wie die Eigenkapitalquote, unterscheidet sich aber in seiner Berechnung. Hier gelten daher die gleichen Gesetze: Je höher der Verschuldungsgrad, desto riskanter ist ein Unternehmen generell einzuschätzen.
Formel
Verschuldungsgrad = Fremdkapital ÷ Eigenkapital
Die Eigenkapitalquote zeigt den durch Eigenkapital finanzierten Teil der Bilanzsumme auf und wird in Prozent angegeben.
Formel
Eigenkapitalquote = Eigenkapital ÷ Gesamtkapital
Je höher die Eigenkapitalquote, desto gesünder ist die Bilanz eines Unternehmens, da keine hohen Beträge an Fremdkapital zurückgezahlt oder refinanziert werden müssen. Aber: Fremdkapital ist jedoch nicht unbedingt schlecht. Meist lohnt es sich für ein Unternehmen, eine gewisse Fremdkapitalquote aufrechtzuerhalten, da damit Kapitalkosten gesenkt und Steuern gespart werden können.
Die Bruttomarge gibt an, wie effizient ein Unternehmen sein Kapital in der Herstellung bzw. Entwicklung nutzt und daraus Gewinne erzielt. Die Kennzahl ist wichtig zum Vergleich mit anderen Unternehmen und gibt auch Auskunft über die Rentabilität. Beispiel: Ein Unternehmen hat einen Umsatz (Ertrag) von 100 Mio. Euro. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 70 Mio. Euro. Der Bruttogewinn beträgt demnach 30 Mio. Euro. Setzt man diesen ins Verhältnis mit dem Ertrag erhält man die Bruttomarge: 30 Mio. Euro / 100 Mio. Euro x 100 = 30%.
Formel
Bruttomarge = Bruttoerlöse ÷ Umsatz
Mithilfe der Nettomarge kann die Profitabilität eines Unternehmens beurteilt werden. Der Begriff Marge bezieht sich auf das Verhältnis zwischen zwei Größen und wird in der Betriebswirtschaftslehre (BWL) meist verwendet, um den Anteil des Umsatzes anzugeben, der nicht für bestimmte Kosten benötigt wird.
Formel
Nettomarge = Nettogewinn ÷ Umsatz
Wie entsteht eine Inflation? Was sind die Ursachen? Was kann man gegen Inflation tun?