Was sind Anleihen und wie können Sie Ihnen beim Vermögensaufbau helfen?
Anleihen sind spezielle Wertpapiere, die sich meist durch festgelegte Zinszahlungen auszeichnen.
Es gibt sehr sichere, aber auch hochriskante Anleihen.
Sie werden von Staaten und Unternehmen herausgegeben, die sich damit Geld an den Kapitalmärkten besorgen.
Wenn Zinssätze steigen, sinken die Anleihenpreise und wenn die Zinssätze sinken, steigen die Anleihenpreise.
Anleihen, im englischen “Bonds”, werden auch Obligation oder auch Schuldverschreibung genannt, mehrheitlich handelt es sich also um festverzinsliche Wertpapiere mit einer festen Laufzeit. Es sind also Wertpapiere, die über eine vorher festgelegte Zeit regelmäßig Zinsen auszahlen. Anleihen dienen als Finanzierungsmittel für Unternehmen oder Staaten: Das heißt, ein Unternehmen, eine Bank oder ein Staat leihen sich für einen bestimmten Zeitraum Geld am Kapitalmarkt. Eine Anleihe bestätigt dem Käufer ein Recht auf die Rückzahlung des gezahlten Geldes am Ende des Zeitraums (Tilgung) sowie auf regelmäßige Zinsen. Sie werden häufig an der Börse gehandelt. Aber: Anleihen müssen nicht zwingend an Börsen gehandelt werden, da es keine Pflicht hierfür gibt.
Nach Angaben der Deutschen Börse sind an deutschen Börsen rund 16.000 Aktien, aber 29.000 Anleihen handelbar. Auch Privatanleger investieren in Anleihen, da sie grundsätzlich als relativ sichere Geldanlage für längere Zeiträume geeignet sind. Die Volatilität von Anleihen sind im Durchschnitt geringer als die Volatilität von Aktien. Anleihen, die an der Börse gehandelt werden, können Anleger weiterverkaufen. Für das Portfolio eignen sich also Anleihen vor allem als risikomindernder Baustein.
Auf den ersten Blick kann man denken, Anleihen seien komplizierte Wertpapiere. Versteht man jedoch die wichtigsten Begriffe, so sind Anleihen einfach zu verstehen.
Die Rendite ist die wichtigste Kennzahl ist die zu erwartende jährliche Rendite, die sich aus der Laufzeit, den festgelegten Zinszahlungen, dem Kaufkurs und dem Rückkaufkurs der Anleihe ergibt. Die Rendite wird in Prozent angeben. Bei Anleihen wird die Rendite von verschiedenen Faktoren beeinflusst, etwa Zinsniveau, Entscheidungen der Zentralbanken, das allgemeine Marktumfeld und vieles mehr.
Der Barwert ist die Summe der Barwerte aller Zinszahlungen und des Barwerts der Rückzahlung des Nominalwerts am Ende der Laufzeit.
Der Nennwert (Nominalwert) ist die Höhe der Forderung, also der Geldbetrag, der auf der Anleihe vermerkt ist. Er bildet die Grundlage der Verzinsung.
Der Kupon (auch Coupon) gibt die Höhe der Verzinsung in Prozent an. Er bezieht sich immer auf den Nennwert einer Anleihe und wird daher auch Nominalzins genannt. Die Höhe der Zinsen hängt von der Bonität des Emittenten ab. Eine Ausnahme stellt hier die Nullkuponanleihe dar, bei welcher es keine laufenden Zinszahlungen gibt.
Die Laufzeit ist der festgelegte Zeitraum, über den eine Anleihe begeben wird. Am Ende der Laufzeit muss der Emittent das eingesetzte Kapital wieder zurückbezahlen. Bei Tilgungsanleihen wird das Kapital hingegen in Raten während der Laufzeit gezahlt.
Möchten Unternehmen an Kapital kommen, gibt es zwei Möglichkeiten: Man kann Anteile über die Ausgabe von Aktien verkaufen oder Anleihen ausgeben. Aktionäre beteiligen sich also am Eigenkapital der Firma. Die Käufer einer Anleihe wiederum sind so Kreditgeber und stellen dem Unternehmen Fremdkapital zur Verfügung. Zeichner von Anleihen profitieren von den Zinsen. Aktionäre wiederum profitieren durch die Dividendenausschüttung vom Erfolg eines Unternehmens.
Aktien | Anleihe |
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- Nur Aktiengesellschaften können Aktien verkaufen. - Aktionäre sind (Mit-) Eigentümer und haben ein Mitspracherecht am Unternehmen. - Aktien sind jederzeit verkäuflich. - Der Wert einer Aktie hängt zum Teil davon ab, wie erfolgreich ein Unternehmen ist. |
- Anleihen können alle Gesellschaftsformen ausgeben. -Inhaber von Anleihen sind Gläubiger und haben kein Mitspracherecht. - Anleihen haben feste Laufzeiten. Ihr Verkauf ist, außer an der Börse, nicht ohne Weiteres möglich. - Anleihen legen den Zeitpunkt der Rückzahlung und die Höhe der Zinsen genau fest |
Staatsanleihen werden von Staaten begeben. Darüber hinaus gibt es noch sogenannte öffentliche Anleihen der Gebietskörperschaften, beispielsweise dem Land Hessen.
Die Bundesanleihe ist die Staatsanleihe für Deutschland. Sie dient der Finanzierung des deutschen Staates.
Unternehmensanleihen oder Corporate Bonds werden von deutschen oder internationalen Unternehmen begeben.
Pfandbriefen sind Anleihen, die von Pfandbriefbanken, auch Hypothekenbanken, begeben werden. Sie sind unter anderem durch Immobilien- und Schiffshypotheken oder Grundschulden gedeckt.
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